Perlen des serbischen künstlerichen sologesanges
......."Perlen des serbischen Sologesanges"
auf dieser CD stellt nur ein Segment eines ambitiösen und großen Projektes dar,
dessen Urheber (Verfasser), sowie einer der Ausführer, Magister-Tenor, Slavko
Nikolic, ist. Dieses Projekt begann man mit dem aufrichtigen Wunsch, zum ersten
Mal Alles nach dem II Weltkrieg, was auf dem Gebiet des serbischen Sologesanges
geschaffen wurde, zu erläutern und zu präsentieren, und dadurch die Ehre dem
eigenen Volk und eigenem Land zu machen.
.......Die Sologesänge von Krstic, Bajic, Binicki,
Hristic, Milojevic, Konjovic wurden Ende XIX und im XX Jahrhundert geschaffen,
ganz am Rande der europäischen Musikereignisse, während der Blüte des Impressionismus,
dessen hervorragende Vertreter Debussy (insbesondere Klaviermusik). Ravel (wunderbare
Sologesänge mit Versen der französischen Symbolisten), De Failla. Albenis...,
aber auch in der Zeit, wenn die Erscheinung der modernen Musik mit Prokofjew,
(einer der originellsten Musikurheber), Strawinsky (zuerst hat er russische
folkloristische Elemente mit dem Impressionismus verbunden und später ist er
über Expressionismus bis zur Dodekaphonie gelangt), Schönberg (er hat ein neues
nicht an die akzeptierten Harmonieregeln gebundenes Zwölftonsystem eingeführt),
Hindemit (ein entschlossener Antiromantiker, der die Prinzipe der atonalen Musik
angewendet hat)...neue Wege der Schaffenskraft öffnet, wodurch die alte Esthetik
zerstört und die neue angekündigt wird.
.......Die
Sologesänge von unseren oben erwähnten Komponisten
waren zu weit von all diesen Neuheiten und Experimenten. Die Gesänge konnten
nicht, und besonders heute nicht, weder hinsichtlich der Harmonie noch der Form
und auch nicht bezüglich des Rhythmussees überraschen, aber diese Kompositionen
(Musikstücke) - von denen viele durch Volksgesänge inspiriert wurden - die während
schweren Zeiten der Entstehung des jungen serbischen Staates nach der Knechtschaft
von 5 Jahrhunderten unter den Türken geschaffen wurden, scheinen mit den Worten
" der Gesang hat uns am Leben erhalten, wir danken ihm" zu adeln...
.......Diese faszinieren jedoch mit ihrer frischen
Inspiration: "Chanson", "Sizilianischer Gesang", "Herbstelegie",
mit ihrer aufrichtigen Naivität, aus welcher der Reichtum des absoluten Glaubens
ständig sprießt: "Es war einmal eine Rose", "Elegie", mit
einzigartiger Anspruchslosigkeit, die aus dem Kern der orthodoxen Bescheidenheit
entspringt: "Oma, sag dem Vati"; dieses sind der jugendlichen Liebesbegeisterung
und den aufgebrausten Leidenschaften gewidmet: "Glaube, ich liebe dich",
"Vor dem Fenster", Liebeslied", diese sind romantisch und damit
ewig, weil solange der Mensch existiert, werden auch Romantik und Liebe existieren:
"Stojanke", "Würden deine Augen zu mir gehören". All diese
Gesänge scheinen wie Merkmale der ursprünglichen Schönheit, für welche der große
Dostojewski gesagt hat, sie will die Welt ändern? ! Als ob Alle, jeder auf seine
Weise, aus folgenden Versen stammen würde:
durch Augenwimpern sollst Du Begeisterung säen,
mit Tränen sollst Du sie mischen,
auf der Brust sollst Du sie ausbreiten,
mit der Seele sollst Du sie formen.......
.......Zu
diesen romantischen Sologesängen gehört auch "Du atmest und tanzt"
vom bekannten, zeitgenössischen, serbischen Komponisten Konstantin Babic, der
in diesem Gesang, als Humanist und Schöpfer der seltenen Originalität, Wirklichkeit,
Liebe und Traum verbindet.
.......Wenn wir aber an die Diskontinuität der
serbischen Kultur denken, die während der Kriege, der Knechtschaft, der Aufstände,
Dechristianisierung, der Fluchten, der Umkommen in einem Atemzug geschaffen
wurde, ist uns klar, weshalb diese Kultur und die aus dieser Kultur geborene
eigenartige Kunst ein DRAMA dieses Volkes wurde und bleibt, das tragischer und
fataler als Hamlets¢s " Sein oder Nicht Sein" ist, weil es Sein musste,
unbeachtet des schrecklichen Preises... Und dieses DRAMA, das auch heute noch
aktuell ist, findet Anklang bei allen Menschen, die in ihr Volk verliebt sind
und insbesondere bei den Schöpfern, die, jeder auf seine eigene Art und Weise,
diese Zeit erleben und überleben.
Man sagt: " In trüben Zeiten schweigen die Musen" Aber bei dem zeitgenössischen
serbischen Komponisten Milovan Filipovic schweigen die Musen überhaupt nicht,
sondern geben seinen Sologesängen, in Verbindung mit seinem großen Talent, einen
authentischen Ausdruck.
......Filipovic gibt mit seinen Werken das Vertrauen in die Schöpfung in dieser Zeit zurück, wenn es scheint, dass die zeitgenössische klassische Musik von Menschen weggelaufen ist, weil sie im Verhältnis zu ihnen als Hörer und Liebhaber, ihren hohen Grad der künstlichen Glaubwürdigkeit und die unmittelbarste, esthetische Wirkung verloren hat. Seine phantasiereiche und üppige Invention, reich an Tönen. Farben und Rhythmen dieser Umgebung durch seine Sologesänge. Der Klang des Simultanakkordes [ C-A-E-B-DIS] am Ende des Gesanges "Der größte Kummer ist Kummer über den Bruder" (der am Wettbewerb von RTS, 1997 gewann) ermahnt, als Seele der Kirchenglocken von Hilandar, dass "der Beginn der Weisheit, die Angst vor dem Herrn ist, und dass der, der sich retten will unterliegen muss und durch einen engen Weg gehen muss", und in diesem Sinne befindet sich auf dieser CD der Gesang "Volk Serbiens".